
Manches hat freilich auf der Konzertbühne nicht immer großes Verständnis gefunden. So ist es doch ziemlich seltsam in einem Konzert einfach nur vor ein paar Lautsprechern zu sitzen. Die Bedeutung und der Einfluss ist aus anderen Bereichen der Musik aber nicht wegzudenken.

Letztlich sind wir aktuell an dem Punkt, dass man in der Musikproduktion, dank vieler ausgeklügelter Programme und hoher Rechenleistung, auf "echte Musiker" and "echten Instrumenten" verzichten könnte. So wird Musikproduktion auf hohem Niveau am Küchentisch oder in der U-Bahn möglich. Richtig begeistert bin ich davon natürlich nicht, denn es fühlt sich etwas respektlos gegenüber der Erfahrung und Jahre langem Lernen der "echten" Instrumentalisten an.
Aber noch müssen wir uns zumindest auf der Bühne keine Gedanken machen: Es gibt bisher kein Programm, dass die Stimmung eines Publikums live in die Interpretation von Musik einfließen lassen könnte. Nur so kann die Rückkopplung entstehen, die Kammermusikkonzerte so einzigartig macht. Da kommt auch die beste Aufnahme auf den besten Wiedergabegeräten nicht hin. Es geht eben nicht überall um wiederholbare Perfektion, denn Musik ist Leben.

Fotos: H. Becker, Deutsches Museum